Umfahrung Frankenmarkt – Placebo für die Einen.
Eine Büchse der Pandora für uns alle.


Wir alle sind Verlierer!


Die geplante Umfahrung von Frankenmarkt ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie man durch falsche oder fehlende Politik eine Bevölkerung entzweit. Niemand sollte glauben, dass es nach dem Bau der Umfahrung nur Gewinner gibt. Letztendlich werden wir alle die Verlierer sein. Die Anrainer der Bundestrasse werden noch immer 50 % des Verkehrs ertragen müssen, die Anrainer der Umfahrungsstraße werden eine noch nie dagewesene Verkehrsbelastung ertragen müssen, weil mit dem Bau der Umfahrung das jetzt schon aufgeweichte LKW-Fahrverbot fällt. Die Transportunternehmen des Flachgaus werden dann den gesamten Transport Richtung Wien kostengünstiger via Frankenmarkt zu den A1-Anschlussstellen St. Georgen oder Regau leiten. Auch wenn die Feinstaubbelastung an der bisherigen B1 zurückgehen sollte, so wird eine immense Zunahme des Feinstaubs im Umfeld der neuen Umfahrungsstraße hingenommen werden müssen, da der dadurch zusätzlich verursachte Verkehr aus LKW-Diesel-Motoren besteht. Die Umfahrung wird den Feinstaub an der alten B1 verringern, in Summe wird die Gesamtbelastung des Frankenmarkter Gemeindegebietes durch zusätzliche Aufsplittung der Hauptverkehrswege und den zunehmenden Verkehr an der Umfahrungsstraße steigen.


Ungerechtigkeit für Häuslbauer und junge Familien


In den letzten 20 Jahren wählten viele Frankenmarkter und Frankenmarkterinnen bewusst ihren Bauplatz fürs Eigenheim im Grünen nördlich oder südlich von Frankenmarkt, weitab von jedem Verkehr. Selbst höhere Grundpreise wurden dafür in Kauf genommen. Nun soll genau dieser Bevölkerungsgruppe der Häuslbauer und jungen Familien die neue Umfahrung vor die Nase gebaut werden. Während die Anrainer der B1 immer schon wussten an welcher Straße sie wohnen, werden nun diese Häuslbauer die Zeche für diese Umfahrung zahlen müssen.


Eigentum wird genommen oder wertvermindert


Es kann nicht immer so getan werden, als würde die Umfahrung irgendwo in der Luft oder unter der Erde gebaut. Diese Umfahrung wird 125.000 m² Grund benötigen. Dieser Flächenbedarf zerstückelt landwirtschaftliche Betriebe, wertmindert Grundstücke und Wohnhäuser. Sind die Umfahrungsbefürworter auch bereit, in Summe 125.000 m² ihres Besitzes herzugeben? Hier darf an das alte aus Tob 4,15 abgeleitete Sprichwort erinnert werden: „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu.“


Die Natur verliert


Als vor einigen Jahren die Hauchhorner Straße durch den Bau der Westbahn-Unterführung in Richtung Uferweg verlegt wurde, gab es Widerstand einiger heutiger Umfahrungsbefürworter, weil damit die Natur und ein Naherholungsweg für Frankenmarkt zerstört werden würde. Angesichts der Verbauung von 125.000 m² Natur, der Bedrohung von natürlichem Lebensraum und Wasserschutzgebieten sind diese Stimmen plötzlich still.


Die Natur verliert


Als vor einigen Jahren die Hauchhorner Straße durch den Bau der Westbahn-Unterführung in Richtung Uferweg verlegt wurde, gab es Widerstand einiger heutiger Umfahrungsbefürworter, weil damit die Natur und ein Naherholungsweg für Frankenmarkt zerstört werden würde. Angesichts der Verbauung von 125.000 m² Natur, der Bedrohung von natürlichem Lebensraum und Wasserschutzgebieten sind diese Stimmen plötzlich still.


Die Schule als Argument? – Nein Danke!


Die politische Entscheidung zur Schulsanierung ist schon aus finanztechnischer Sicht (vgl. Meinung Hermann Köck) schwer nachvollziehbar. Betrachtet man modernen Schulbau in den letzten Jahren zwischen Bregenz und Wien, so ist die Generalsanierung dieser Hauptschule aber auch aus pädagogischer Sicht der reine Wahnsinn. Der Trend zur Ganztagesschule, sowie die Elemente des offenen Lernens in der Neuen Mittelschule benötigen nicht nur einen ganz anderen Schulraum, sondern auch eine dementsprechende Gestaltung des Schulhofes und angeschlossene Sport- und Freizeitplätze. Bei der Schulgestaltung von Morgen spricht man vom „Lebensraum Schule“. Die Frankenmarkter „Neue Mittelschule“ wird eingezwängt zwischen einem Hang, einer weiterhin befahrenen Straße und den kleinen als Lehrerparkplatz und Bushaltestelle benützten Plätzen ihr Dasein fristen müssen. Blicken wir in andere Gemeinden, so wurden dort die Schulen im Rahmen eines Neubaus oft an den Rand der Orte, mitten ins Grüne, mit angeschlossenen Freizeit- und Sportanlagen verlegt. Frankenmarkt hinkt 40 Jahre hinterher – und die Schule kann leider weiterhin als Argument der Befürworter verwendet werden. Die Verlierer sind unsere Kinder.